In der Adventszeit erreichte mich eine Weihnachtskarte mit einer sehr ungewöhnlichen Frage: „Haben wir uns nicht alle zuletzt nach etwas mehr Routine gesehnt?“
Möglicherweise werden viele dies bejahen, denn wieder geht ein sehr außergewöhnliches Jahr zu Ende. Die Coronavirus-Pandemie bestimmt weiterhin unseren Alltag und verhindert die Fortführung liebgewonnener Traditionen.
Unserer Gesellschaft fehlt tatsächlich die Routine, die Halt gibt und den Takt des Jahresablaufs bestimmt. Obwohl dies unbestritten eine große Belastung für die Menschen in unserer Stadt ebenso wie für die Wirtschaft darstellt, haben wir es bislang geschafft, diese Herausforderungen zu meistern.
Ein Fokus der Arbeit der Stadtverwaltung lag und liegt dabei auf der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern, die durch die Coronavirus-Pandemie besonders betroffen sind. So ist der Rat einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, die Gebühren für die Betreuung in der Kindertagespflege, in Kindertagesstätten sowie in der Offenen Ganztagsgrundschule für einige Monate deutlich zu reduzieren. Darüber hinaus ist auch das Essensgeld für die städtischen Kindertagesstätten verringert worden.
Die Digitalisierung schreitet voran: Es verfügen jetzt alle städtischen Schulen über insgesamt mehr als 1.200 iPads, die auch im Präsenzunterricht zum Einsatz kommen können. Außerdem werden alle städtischen Schulen – nach heutiger Planung – bis zum Ende der Sommerpause 2022 an das Glasfasernetz angeschlossen sein. Auch die Erweiterung der Schulen läuft: Die ersten Arbeiten für Interimsbauten an den Standorten, an denen weitere Klassen hinzukommen, haben bereits begonnen. Bis zum Sommer 2022 sollen diese Bauten fertiggestellt sein.
Diese Projekte sind ebenso im Doppelhaushalt 2022/23 verankert wie die Mittel für den weiteren Ausbau der Kindertagesstätten. Im Frühjahr startete der Bau der neuen Kita am Pulheimer Eisvogelweg, die nun in Betrieb gehen wird. Die Kita Bunte Pänz in Stommeln wird erweitert, und für Sinnersdorf wird der Bau einer sechsgruppigen Kindertagesstätte geplant.
In diesen Haushalt, dem sechs der sieben im Rat vertretenen Fraktionen zugestimmt haben, sind erhebliche Mittel für den Umwelt- und Klimaschutz eingestellt. Die Flutkatastrophe im Juli direkt vor unserer Haustür hat uns sehr deutlich vor Augen geführt, dass wir alle gefragt sind, unsere Umwelt zu schützen. So investiert die Stadtverwaltung beispielsweise in die Realisierung der Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept und rüstet die Straßenbeleuchtung Schritt für Schritt auf LED-Lampen um. Zugleich gilt es, den Schutz zu erhöhen. So stehen in den nächsten zwei Jahren rund 11,3 Millionen Euro für Investitionen in das Kanalvermögen bereit. Trotz dieser Vielzahl von Vorhaben – darunter auch die Förderung von Kultur und Brauchtum oder die Modernisierung von Sportstätten – sieht der Doppelhaushalt keine Steuererhöhungen vor.
An dieser Stelle habe ich im vergangenen Jahr meiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass unser Leben bald wieder in einen normalen Rhythmus kommt. Dieser Wunsch bleibt auch für das Jahr 2022 bestehen.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen von Herzen vor allem Gesundheit, Glück und Zufriedenheit! Passen Sie weiter gut auf sich, Ihre Familie und andere auf!
Ihr
Frank Keppeler
Bürgermeister