Die in Schweinsleder gebundene Chronik, in der der damalige Pfarrer Heinrich Glessen die Ereignisse in Stommeln und Umgebung der Jahre 1706 bis 1740 in lateinischer Sprache festgehalten hat, wird mittlerweile sicher im Historischen Archiv des Erzbistums Köln verwahrt.
Josef Wißkirchen, der als Autor bereits zahlreiche Bücher unter anderem über das jüdische Leben in Stommeln veröffentlicht hat, fand 1978 bei der Sicherung des Stommelner Pfarrarchivs das „Chronicon Stommelense“ nicht vor, obwohl bekannt war, dass es das Werk gab. Um das Jahr 2000 herum tauchte es wieder auf, und Josef Wißkirchen konnte Professor Dr. Burkhart Cardauns gewinnen, das „Chronicon Stommelense“ zu übersetzen. Wie Josef Wißkirchen während der Buchvorstellung erläuterte, verstarb Professor Cardauns jedoch, bevor die Arbeiten beendet werden konnten. Daraufhin übernahm der ehemalige Lehrer die Herausgabe, Kommentierung und Erläuterung, unterstützt von Dr. Heinz Erich Stiene. Der Kirchenvorstand und der Bau- und Förderverein St. Martinus Stommeln förderten das Projekt, das auch von der Stadt Pulheim finanziell unterstützt worden ist.
Die Chronik erzählt anschaulich die Ereignisse der damaligen Zeit. Ob Streitigkeiten über Grundstücksfragen, den Ablauf der Wahl eines neuen Vikars oder Einbrüche in Kirchen – Heinrich Glessen vermerkte die Geschehnisse des Alltags in dieser Zeit. Die nun vorliegende Übersetzung ist mit Erläuterungen, einer umfangreichen Einleitung und einem detaillierten Register versehen.
„Josef Wißkirchen hat – wieder einmal – dafür gesorgt, dass Erinnerungen erhalten bleiben und Geschichte lebendig wird. Seine Arbeiten sind von unschätzbarem Wert für unsere Stadt Pulheim“, sagte Bürgermeister Frank Keppeler anlässlich der Buchvorstellung.
(30. August 2024)