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Stadt Pulheim

Nach Restaurierungsarbeiten: Wahrzeichen kehrt zurück

Mission gelungen: Seit heute thront die schwere Stuhl-Skulptur der Künstlerin Magdalena Jetelová mit ihren gigantischen Ausmaßen wieder auf der Treppe des Kultur- und Medienzentrums.

Mitarbeiter des Restaurierungsateliers „Die Schmiede“ und des Transportunternehmens Weisner haben heute die Stuhl-Skulptur nach Pulheim zurückgebracht. Bürgermeister Frank Keppeler nahm die Arbeiten gemeinsam mit Angelika Schallenberg, Leiterin der Kulturabteilung, in Augenschein.

Jetelovás Stuhl-Skulptur der Superlative bezieht alte Heimat

Nach aufwändiger Restaurierung ist eines der größten zeitgenössischen Kunstwerke im Pulheimer Stadtgebiet wieder an die altbekannte Stelle zurückgekehrt: Es scheint, als ob der Stuhl, die Freitreppe herabsteigen würde. „Die Skulptur steht seit mehr als 30 Jahren an einem wichtigen Ort der Begegnung in unserer Stadt und zählt längst zu den Wahrzeichen Pulheims“, sagt Bürgermeister Frank Keppeler, der den Aufbau gemeinsam mit Angelika Schallenberg, Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Pulheim, in Augenschein genommen hat.


Dem gescheckten Nagekäfer mit Heißluft den Garaus gemacht

Bereits Ende Dezember 2018 erfolgte der Abbau der aus roh behauenen Eichenholzstämmen zusammengesetzten Stuhl-Skulptur. Im Duisburger Restaurierungsatelier „Die Schmiede“, das auf museale Objekte aus Holz und Metall spezialisiert ist, wurde das Kunstobjekt dann umfassend und zeitaufwändig restauriert: Weil im Inneren der Eichenblöcke ein starker Befall durch den gescheckten Nagekäfer (Xestobium rufovillosum) festgestellt worden war, wurde eine Heißluftbehandlung in der Klimakammer zur Abtötung der Schädlinge vorgenommen. Zusätzlich wurde bereits zersetztes Holz durch Eichenstäbe ersetzt, lose Partien wieder befestigt sowie die Oberfläche unter Erhaltung der Patina gereinigt. Zudem wurden Wasserabläufe eingebaut, um Fäulnisprozesse aufzuhalten, die Hirnholzbereiche mit Zinnfolien geschützt und Baumwachs aufgetragen, um die oberflächliche Wasseraufnahme zu vermindern. Die lange Dauer der Restaurierungsarbeiten ist unter anderem durch die Langwierigkeit der Schädlingsbekämpfung sowie zahlreiche pandemiebedingte Verzögerungen bedingt. 


Objekten menschenähnliche Züge geben, Funktionen ad absurdum führen

Die Stuhl-Skulptur von Magdalena Jetelová wurde 1989 am Pulheimer Standort eingeweiht. Die Künstlerin zählt zu den herausragenden, international anerkannten Künstlerinnen der Gegenwart. Sie wurde 1946 in Semily in der Tschechoslowakei geboren und emigrierte 1985 in die Bundesrepublik Deutschland. Bereits 1987 war sie auf der 8. documenta in Kassel vertreten und wurde im Museum of Modern Art in New York gezeigt. Seither werden ihre Werke fortwährend in internationalen Institutionen ausgestellt, beispielsweise 2017 in der Nationalgalerie Prag. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Preise und ist Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste, Berlin. 1990 bis 2004 war sie Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf, 2004 bis 2011 Inhaberin des Lehrstuhls für Bildhauerei an der Akademie für Bildende Künste in München. Magdalena Jetelová lebt in München, Düsseldorf, Prag und in Bergheim.

In den 1980er-Jahren machte sie mit raumsprengenden Skulpturen, Stühlen, Tischen oder Treppen aus grob behauenen Eichenstämmen von sich reden, denen in ihrer Monumentalität häufig menschenähnliche Züge innewohnen und deren ursprüngliche Funktion ad absurdum geführt ist.

(1. September 2021) 

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